Projekt

Biotoppflege

Über das Projekt

Hecken erlangen größte Bedeutung als Lebensraum, sowie Trittstein und Vernetzungselement im Biotopverbundsystem. Seit vielen Jahren sind die von unserer Vogelschutzgruppe angepflanzt und gepflegt worden. Bei Neubegründungen kommen nur standortgerechte Gehölze in Frage. Zur Sicherung der genetischen Breite ist, das sich seit vielen Jahren hier entwickelte, resistente Pflanzgut vor Ort bevorzugt zu gewinnen. 

Ebenso engagiert ist unsere Vogelschutzgruppe bei der Schaffung, Gestaltung und Pflege von Feldholzinseln. Dies sind kleine Gehölze in der freien Landschaft aus Kräutern, Sträuchern und Bäumen, die dem Standort der Landschaft angepaßt sind. Feldholzinseln sollen sich aus zahlreichen standortgerechten Arten zusammensetzen, damit sie den vielfältigen Aufenthalts-, Deckungs-, Zufluchts-, Schlaf- und Fortpflanzungsansprüchen der Tiere gerecht werden können. Sie bilden Ökozellen für komplexe Lebensgemeinschaften mit Trinkplätzen, Suhlen, Staub- und Badeplätze, Nistgelegenheiten, Schlafbäume und einiges mehr. Zusätzlich wurden von der Ortsgruppe als Requisiten Wasserflächen und Steinhaufen integriert.

Lebensraumstrukturen einer Hecke

  1. Baumschnitt
  2. Strauchschicht
  3. Wurzelstock
  4. Lesesteinhaufen
  5. Streuschicht
  6. Krautschicht
  7. Holzhaufen
  8. Totholz

Nähert man sich einem Dorf, das sein altes Gesicht bewahrt hat und noch nicht von Neubauten eingezwängt ist, kommt man am Ortsrand durch ein weites Wiesental, bestanden mit hochstämmigen Obstbäumen. Diese „Obstwiesen fast vor der Haustür gelegen, brachten doppelten Nutzen mit wenig Aufwand, ein reiches Sortiment an Obst für uns Menschen, sowie Futter für das Vieh. Die Wiesen mit ihrem Stauden- und Blütenreichtum liefern, zusammen mit der Obstbaumblüte, eine Grundlage für eine reiche Insektenwelt und auch Bienenweide. Die hohen Obstbäume bieten Ansitz und Singwarte, Deckung vor Feinden und Witterung, Nistplatz für Höhlenbrüter, Überwinterungsraum, auch Wohnraum für Nützlinge, die in der freien Feldflur Schadinsekten verzehren.

Grundsätzlich soll bei der Pflege der Streuobstwiesen ein Teil der über­alterten, brüchigen Bäume wegen ihrer Bedeutung für holzbewohnende Insekten, höhlenbrütende Vögel und Fledermäuse belassen werden. Auch hier und da ein abgestorbener Stamm kann nicht schaden. Man sollte sich von einem übertriebenen, sich in der Natur verheerend auswirkenden, Ordnungs- und Sauberkeitsdenken lösen. Auch sollte ein Teil des Schnitt­gutes vom Obstbaumschnitt bis zum nächsten Frühjahr auf der Fläche bleiben. Durch das Verschwinden der alten Streuobstgürtel und deren Beschaffenheit sind z.B. Neuntöter, Steinkauz, Wiedehopf, Wendehals, Grün- und Grauspecht besonders gefährdete Arten.

Feuchtbiotope

Die Feuchtbiotope sind in unserer Kulturlandschaft weitgehend durch Drainagen verschwunden. Die Ortsgruppe Watzenborn-Steinberg versucht, die noch verbliebenen kleine Oasen zu erwerben oder zu pachten und sie zu pflegen.

Hier ein Beispiel in der Sauerwiese (an der Heinrichsruh am Pohlheimer Wald) Die Pflegemaßnahmen für solch ein Biotop sind:

Wiese 1-schürig / 1. Heu schnitt, Beseitigung Mähgut Hochstaudenflur – Mahd (20 % der Fläche) Beseitigung Mähgut Einzelne Gehölze – Erziehungsschnitt (Kopfweiden).

Streuobstwiese am Trieb