Projekt

Schwalbenzählung

Über das Projekt

Seit 50 Jahren werden in Watzenborn-Steinberg Mehl- und Rauchschwalbenbruten gezählt und dokumentiert.

In den 80er Jahren wurden von uns noch an einigen Häusern in Watzenborn-Steinberg Kotbretter unter den Nestern angebracht. Da wir aber leider keine geeigneten Vorrichtungen (Hubwagen-Kran) haben um dies weiter zu betreiben wurde diese – doch recht gefährliche Arbeit – Mitte der 90er Jahre eingestellt.

Leider wurden seit dieser Zeit viele Mehlschwalbennester von den Hauseigentümern zerstört, sodass die Schwalben immer weniger geeignete Hausfassaden zur Verfügung haben.

Die Schwalbenpopulation geht leider immer mehr zurück. Grund sind die immer weniger werdenden Insekten, Pestizide sowie fehlende Möglichkeiten ihre Nester an Hausfassaden anzubringen.

Wer gerne an den jährlichen Schwalbenzählungen teilnehmen möchte und Informationen darüber haben möchte kann dies gerne mit Klaus-Dieter Schmandt besprechen.

Schwalbenzählungen 1988 – 2024

Mehlschwalbe

Die etwas Kleinere unserer beiden im Ort heimischen Schwalben brütet in Kolonien an den Hauswänden. Sie bauen dazu kunstvolle, geschlossenen Lehmnester in Nischen und Dachvorsprüngen. Ihre Nahrung besteht aus Insekten, die sie in großer Höhe im Flug fangen. Gerne halten sie sich in der Nähe von Gewässern auf, wo sie reichlich Insekten finden. Sie sind Zugvögel. Im Herbst ziehen sie in großen Schwärmen nach Afrika. Im späten Frühjahr kommen sie wieder zurück und beginnen relativ schnell mit dem Nestbau. Außerhalb der Brut sind sie in großen Gruppen zu sehen, am Ende des Sommers oft auf Stromleitungen sitzend.
Der Insektenschwund, die Zerstörung ihrer Nester (dies ist eigentlich verboten) und verschiedene Vergrämungsmaßnahmen an den Häusern erschweren den Nestbau und das Brüten.

Rauchschwalbe

Rauchschwalben sind Kulturfolger. Das heißt, sie leben vor allem im ländlichen Raum, wo sie Kuhställe und Scheunen zum Bau ihrer Nester aufsuchen. Gekippte Fenster, die Einlass in das Innere der Ställe bieten, sind eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich Rauchschwalben überhaupt ansiedeln können.
Zur Nahrungssuche sind sie auf eine offene Landschaft (Felder und Wiesen) angewiesen und fehlen daher in städtischen Zentren. Anfang April kommen sie aus ihrem Winterquartier aus Afrika zurück und beginnen Mitte April mit der Brut, die aus 4-6 Eiern besteht. Die Jungvögel schlüpfen nach 12 – 18 Tagen. Etwa 3 Wochen später fliegen die Jungvögel aus. Die meisten Schwalben brüten bei uns ein zweites Mal. Sie bauen ihr Nest mit lehmiger Erde, die mit Halmen, Haaren und Speichel vermischt wird und in Gebäuden auf Balken, Lampen, und sonstigen Vorsprüngen „angeklebt“ werden.

Die Population der Rauchschwalben leidet vor allem durch den Verlust der kleinbäuerlichen Landwirtschaft. Es gibt keine Ställe mehr, in denen sie brüten. Des Weiteren fehlen nicht geteerte Feldwege, wo sie ihren Lehm für den Nestbau holen.   Vor allem die moderne Landwirtschaft mit ihren großflächigen Anbaustrukturen (Monokulturen wie Mais und Raps) und die dadurch fehlenden Insekten machen es unseren Schwalben nicht leicht, ihre Nahrung zu finden.